2012-08-10

Medien II 1/2 - Öffnen. Schauen. Zuklappen.

Ja, ich war frustiert. Und bin es noch. Deshalb das Bild. Deshalb mein letzter Eintrag, zu dem ich beinahe nichts selbst beigesteuert habe, außer der Verlinkung auf einen Spiegel-Artikel und der Möglichkeit zur Interpretation, dass ich das Buch, von dem der Eintrag durch ein Zitat handelt, tatsächlich gelesen haben könnte.

Der letzte Blog-Output war eine Reaktion auf etwas Vorangegangenes. Aber das sei erklärt. Erst einmal: Natürlich habe ich das Buch "Mein Verräter Herz" gelesen und natürlich ist es ein gutes, lesenswertes Buch. Es enthält reportagenhafte Episoden von investigativer, journalistischer Arbeit, die tiefgehend und hautnah Materialien der Gewalt und Unterdrückung an die Oberfläche der südafrikanischen Öffentlichkeit spülen; Episoden, die keine Bequemlichkeiten erlauben und immer wieder die persönliche Auseinandersetzung von Rian Malan mit seiner weißen Vergangenheit - die eng gekoppelt ist an eine Kindheit während der Apartheid, den Widerstandsreflex seiner Jugend, seine Suche nach Kontakten und Verbindungen zu Schwarzen, seine Wünschen an sie, seine Freund- und Liebschaften mit ihnen, und die Frage, warum dennoch und auch an ihm, Rian Malan, das segregative, rassisstische Moment klebt - zum Vorschein bringen.
Es ist ein Buch, das selbst kleben bleibt.

Jedoch war ich nicht nur in das Buch vertieft, sondern auch in einer Art Interview, das ich gewillt war, hier vorzustellen. Und genau das geht nun nicht mehr, der Interviewte erteilte mir eine Absage, zu persönlich das Ganze, etc.
Deshalb meine Frustration, deshalb ungesagt Gesagtes, Zitation statt Auskunft - stilistisches Mittel zur Findung einer Distanz zum medialen Gegenstand, da dieser durchtränkt ist von meinen Gefühlen.

Mein Verräter Herz. Auch hier bewegt es ein Tun.
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