2012-03-21

"Arbeiten und nicht verzweifeln"

Man muss sich das so vorstellen: Ich. Zuhause. Arbeit. Die. Wartet. Erledigt. Werden. Soll.
Dieses putzige Geschöpf, das auf dem Bild zu sehen ist, ist einer der Gründe, warum ich innerlich die Position einzunehmen, zu imitieren geneigt bin: ich lebe seit meinem Greifswalder Abzug mit meinen Eltern und einem Kater nahe Berlin.
Eigentlich bin ich dazu angehalten, ein straffes Programm durchzuführen, das mich zu Ruhm und Öffentlichkeit verführt. Ein Artikel soll aus meiner Diplomarbeit entstehen. Aber eben nur "eigentlich". Stattdessen arbeite ich mich an jeder noch so kleinen Empfehlung des "Procrastination's Guide through the Scientific World" ab und trinke gemütlich Tee, während ich einen schlafenden Kater akribisch beobachte (passende Lektüre dazu: "Cat getting out of a bag").
Ein paar Neuigkeiten gibt es neben meiner Daseinsform dennoch, allerdings, das dürfte nach dieser Einleitung klar sein, suchte nicht ich die Neuigkeiten, sondern sie suchten mich.
  1. Ich besitze fortan einen Abschluss!, und darf mich, wenn ich endlich die schwarzen Buchstaben auf weißem Papier besitze, "Dipl.-Psych." nennen. Grandios!
  2. Ich bin einmal komplett durchge-impft und weiß nun, dass die tropenmedizinische Betreuungszweigstelle Berlin nicht davor zurück schreckt, unheilige Allianzen mit Mr. Wolfskin einzugehen - statt im grau-sterilen Bürokomplex fand ich mich zur Vierer-Spritzen-Kombination (Typhus, Hepatitis A+B und Meningokokken) in quietschig-bunter, steglitzernder Globetrotter-Atmosphäre wieder. Nach ärztlich-beratendem Verkaufsgespräch ließ ich mir meine Arme freiwillig zerstechen und zahlte schlappe 150 Euro. Yeah!
  3. Ich bin nicht tuberkulös (der Herz-Zwerchfell-Lungen-Röntgenbefund ist altersentsprechend und ohne Anhalt für pulmonale Verschattungen).
  4. Ich habe eine polizeilich weiße Weste (Führungszeugnis).
  5. Das bürgerlich-organisatorische Leben in Kleinstädten hat ungemeine zeitliche Vorteile (was ich bereits wusste. Allerdings weiß es die urbane Welt nicht oder sie amüsiert sich tatsächlich wartend - stundenlang - in vollgepfropften, ungelüfteten Ämtern).
  6. Mathematik als Zweitstudium ist neben Physik und Elektrotechnik eine echte Bereicherung. Das meine ich wörtlich. Denn Student zu sein, bleiben zu können, bedeutet Aufschub, Mobilität und monetär geringere Abgaben. Und nicht zu vergessen: köstliches, unerschöpfliches Wissen.
Die nächste Etappe, das nächste Kapitel findet sich in Südamerika, Argentinien, Buenos Aires. Und wird sich auch dort schreiben. ¡hasta la vista!
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